Der Hauptgrund für das zusammen kommen ist eine 100%ige Refinanzierung der Lohnkosten ab dem 01.09.2022. Hierzu ist eine Nachbesserung seitens der Pflege- und Krankenkassen der Refinanzierung im SGB XI und SGB V Bereich grundlegend nötig!
Wir als privater Pflegedienst sind an unseren Versorgungsvertrag gegenüber den Kassen gebunden und verpflichtet, die Gehälter nach gewähltem Tarif oder nach Durchschnittslöhnen anzupassen. Wenn dies nicht fristgerecht umgesetzt wird, werden uns die Versorgungsverträge gekündigt.
Bis dato gibt es für die ambulanten Pflegedienste keine ausreichende Refinanzierung der Gehaltserhöhung von ca. 20-30% und bzgl. einer Anpassung der Refinanzierung seitens der Kassen hagelt es an Ablehnung, wie die aktuellen Verhandlungen von unseren Berufsverbänden zeigen. Denn die Pflegedienste dürfen die Preise der angebotenen Leistungen nicht festlegen. Diese müssen vom ambulanten Pflegedienst mit den Kassen verhandelt werden.
Wir im ambulanten Bereich stehen jetzt vor der ungewissen Zukunft, dass die Refinanzierung der Lohnkosten nicht komplett gedeckt ist und diese zu Lasten des Pflegedienstes fallen.
Gleichzeitig betrifft es auch die Pflegebedürftigen – unsere Kunden. Eine Lohnsteigerung für das Pflegepersonal von 20-30 % bedeutet aktuell auch eine 20-30 %ige Steigerung der Eigenanteile für unsere Kunden.
Wir setzen uns weiterhin dafür ein, dass die Pflegesachleistungen von den Kassen angepasst werden müssen.
Der Glaube aus den Medien, dass alle Kosten über die Kassen oder andere Träger schon irgendwie refinanziert werden, ist ein Irrglaube. Viele Pflegedienste befürchten aufgrund der mangelnden Refinanzierung die Schließung ihrer Einrichtung noch vor Jahresende. Im Hinblick auf den demografischen Wandel würde ein drastische Versorgungslücke entstehen.
Wir können und dürfen nicht länger abwarten! Aus diesem Grunde haben wir uns mit Pflegediensten aus ganz Schleswig-Holstein zusammengetan und in Kiel demonstriert. Für uns, für unsere Kunden und unsere Zukunft.
Ansonsten bleibt dann nur noch der Verzicht auf notwendige Pflegeleistungen oder der Gang zum Sozialamt!